Photovoltaik

Talesun-Expertenkommentar zum Thema “EEG-Novelle”

“Wie man es dreht und wendet: viel öffentliches Lob bekam die im August vom Bundestag mit den Stimmen der großen Koalition verabschiedete EEG-Novelle nicht”, meint Gregor Albrecht, Geschäftsführer der Talesun Solar Germany GmbH. “Folglich wurde das Ziel einer dringend benötigten und grundlegenden Reform verfehlt. Dabei wurde es insbesondere versäumt, im Rahmen der neuen Regeln für die Direktvermarktung das Strompreisparadox auszuhebeln: Künftig werden niedrige Börsenstrompreise die EEG-Umlage nach wie vor erhöhen.”

“Dennoch wird das überarbeitete EEG die Energiewende nicht abwürgen”, fährt Albrecht fort. “Zwar bleibt es laut einer gesamteuropäischen Studie der TU Wien abzuwarten, ob der Zubau von Wind- und Solarstrom auf jeweils 2,5 GW Leistung im Jahr für die Klimaschutzziele der Bundesrepublik bis 2020 dienlich sein wird. Allerdings wird der aktuelle PV-Zubau leicht überschritten, der im laufenden Jahr laut Agora bei 2,397 GW liegt.

Zudem genießen Energieträger aus erneuerbaren Quellen hohe Zustimmung bei der Bevölkerung: Laut TNS Emnid halten 92 Prozent der Deutschen den verstärkten Ausbau der erneuerbaren Energien für ‘wichtig’ bis ‘außerordentlich wichtig’. Zwei Drittel der Befragten fänden entsprechende Anlagen in der eigenen Wohnumgebung ‘gut’ bis ‘sehr gut’. Bei 72 Prozent der Befragten seien besonders Solarparks beliebt. Über die Hälfte der Teilnehmer hält die Umlage von 6,24 Cent pro kWh für angemessen.

Diese Zahlen werden sich in einer steigenden Kaufbereitschaft im PV-Bereich widerspiegeln, zumal der Strompreis trotz sinkender Umlage auch künftig steigen dürfte. Die anhaltende Niedrigzinspolitik der EZB trägt ein Übriges dazu bei, indem sie Investitionen in Sachwerte stärkt. Des Weiteren lassen sich am deutschen Markt starke Aktivitäten beobachten, die zur Regelleistungsintegration der Photovoltaik beitragen. Sollten diese Konzepte erfolgreich sein, könnte der Bau von großen Solarparks mittelfristig wieder interessant werden.

Anfang Oktober dieses Jahres haben erneuerbare Energien die Braunkohle mit einem Gesamtanteil von 27,7 Prozent am deutschen Energiemix überholt. Die Politik kann es drehen und wenden wie sie mag: Eine weitere Novellierung des EEG ist unausweichlich. Es bleibt zu hoffen, dass die Kritik nach der nächsten Reformrunde besser ausfallen wird.”

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