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Energieversorger liefert künftig auch Elektro-Transporter

Haben zehn weitere Prototypen vereinbart: Caspar Baumgart (WEMAG) Maik Manthey (Linde MH) Raymond See (Karabag) Thomas Pätzold (WEMAG) (Foto WEMAG/Rudolph-Kramer)
Haben zehn weitere Prototypen vereinbart: Caspar Baumgart (WEMAG) Maik Manthey (Linde MH) Raymond See (Karabag) Thomas Pätzold (WEMAG) (Foto WEMAG/Rudolph-Kramer)

Die WEMAG AG hat die Geschäftszahlen für das Jahr 2013 vorgelegt und über die Entwicklung der neuen Geschäftsfelder Energiespeicher und Elektromobilität berichtet. Der Gewinn vor Steuern betrug 2013 insgesamt 32 Millionen Euro gegenüber 21 Millionen Euro im Vorjahr. Begünstigt wurde die Steigerung auch durch Effekte aus den Vorjahren. Die Investitionen bewegen sich mit 39 Millionen Euro auf dem Niveau der Vorjahre. Die WEMAG konnte gleichzeitig die im Mai bekanntgegebene Übernahme der Mehrheitsbeteiligung an Karabag Elektroauto abschließen und präsentierte gemeinsam mit dem Partner Linde einen auf Elektroantrieb umgerüsteten Transporter auf Basis des Fiat Ducato.

“Elektromobilität wird ihren Durchbruch im Bereich gewerblicher Fahrzeuge erleben”, erklärte Maik Manthey, Vice President New Business & Products Linde Material Handling GmbH. “Das Fahrprofil von weniger als 100 Kilometern täglich und zunehmende Luftverschmutzung trotz Umweltzonen qualifiziert den Elektro-Antrieb bei Transportern und Servicefahrzeugen – gerade in Großstädten,” so Manthey weiter. Zusammen mit dem von der WEMAG übernommenen Elektroauto-Umrüster Karabag entwickelte der führende Gabelstapler-Produzent Linde einen elektrischen Servicetransporter. Die für die eigene Flotte geplanten Elektro-Fahrzeuge sollen ab Herbst in europäischen Ballungszentren zum Einsatz kommen. Zehn Prototypen, die Linde MH bereits bei der WEMAG geordert hat, werden in Schwerin umgerüstet. Für weitere 200 E-Transporter laufen die Verhandlungen. “Weltweit sind mehr als 7.500 Servicetechniker für Linde Material Handling im Einsatz, etwa zehn bis 20 Prozent davon in Ballungsgebieten. Wir könnten bis zu 1.000 vollelektrische Servicefahrzeuge einsetzen. Es gibt also ein großes Potenzial für CO2-Einsparungen und jederzeit verlässliche Serviceprozesse in den Städten, die emissionsfrei betrieben werden und damit völlig unabhängig sind von Umweltzonen und Fahrverboten”, so Manthey.

Linde Material Handling GmbH verfügt über eine mehr als 40-jährige Erfahrung im Bereich Elektroantriebe und hat im Geschäftsfeld Electronic Systems & Drives unter dem Label eMotion mit mehreren Partnern Umrüstlösungen entwickelt. Linde MH Elektromotoren kommen auch in den umgerüsteten Karabag 500e und dem ReeVOLT-Transformationskit zum Einsatz. Künftig plant Linde MH auch in den Vertrieb der e-Ducatos einzusteigen. “Das Interesse an unseren Elektrofahrzeugen hat insgesamt zugenommen”, bilanzierte Raymond See, Geschäftsführer Karabag Elektroauto GmbH. “Für private Kunden wird es unter Kostenaspekten zunehmend interessant den Strom für ihr Auto selbst zu erzeugen und gewerbliche Nutzer profitieren künftig bei stärkeren Umweltauflagen”, so See und verwies beispielhaft auf London, wo auch einige der E-Transporter zum Einsatz kommen werden.

“Die Energiewende bedeutet auch eine Überprüfung und Ergänzung der bisherigen Geschäftsmodelle der Energieversorger”, schloss Caspar Baumgart. Das klassische Energiegeschäfte komme zunehmend unter Druck, der Aufbau neuer Geschäftsfelder müsse parallel angegangen werden. Dabei setze die WEMAG verstärkt auf die Kooperation mit Partnern wie Karabag, Linde und Younicos, aber auch auf die Zusammenarbeit mit regionalen Partnern wie der Fachhochschule Wismar auf dem Feld der Mobilität oder der evangelischen Kirche auf dem Feld der Energieeffizienz und des Klimaschutzes.

Weitere Informationen: www.wemag.com

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