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Intersolar Europe 2014 punktete mit Innovationen und Internationalität

Intersolar Europe 2014, München, 04.06.2014, Foto: Thorsten Jochim

Auf der Intersolar Europe in München zeigten rund 1.100 Aussteller aus 48 Ländern an drei Messetagen Produkte und Dienstleistungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Solarwirtschaft. Neben der Bereichen Photovoltaik (PV) und PV Produktionstechnik, zeigten auf der Fachmesse electrical energy storage (ees) zusammen mit der Intersolar Europe 250 Aussteller innovative Lösungen für die Energiespeicherung, einer der großen Herausforderungen der Energiewende im Strommarkt. Zudem setzt sich die Intersolar Europe auch verstärkt für die Energiewende im Wärmemarkt ein und erweiterte in diesem Jahr den Bereich Solarthermie um regenerative Heizsysteme wie Hackschnitzel- und Pelletheizungen, Mini-Blockheizkraftwerke beziehungsweise Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, Brennstoffzellenheizungen und Wärmepumpen. Die politischen Rahmenbedingungen der Energiewende, die Marktentwicklung der Branche und neue Geschäftsmodelle, waren aber nicht nur Thema der Messe, sondern wurden auch auf der Intersolar Europe Conference diskutiert. Vom 2. bis 4. Juni trafen sich zur Konferenz und ihren Side-Events im ICM – Internationales Congress Center München rund 1.300 Teilnehmer.

Vom 4. bis 6. Juni strömten rund 44.000 Besucher auf die Messe München zur Intersolar Europe und der gleichzeitig stattfindenden Fachmesse electrical energy storage (ees). Das Messeangebot in acht Hallen und dem Freigelände zog in diesem Jahr Besucher aus 145 Ländern an. Der Anteil internationaler Gäste vergrößerte sich zudem weiter. Auch das Spektrum der Aussteller spiegelte mit Unternehmen aus 48 Ländern die internationale Solarbranche wieder. Die Rangliste der Länder mit den meisten Ausstellern führten in diesem Jahr Deutschland, China, Österreich, Italien und Frankreich an. Für internationales Flair sorgten zahlreiche internationale Delegationen, wie Investoren aus Argentinien, Paraguay, Uruguay, Saudi-Arabien, Marokko und Indien. Auch die Länderpavillons von neun Nationen, darunter Kanada, Südkorea und Taiwan trugen zur Atmosphäre bei. Damit ist die Intersolar Europe die internationale Strategie- und Informationsplattform der Solarenergie.

Laut dem auf der Intersolar Europe veröffentlichten „Global Market Outlook 2014-2018“ der European Photovoltaic Industry Association (EPIA), wuchs die neu installierte PV-Leistung im vergangenen Jahr weltweit auf 38,4 Gigawatt (GW), ein Plus von 28 Prozent gegenüber 2012. Dabei übernehmen zunehmend die Märkte außerhalb Europas die Spitzenplätze bei den Zubauzahlen. Laut dem Bericht wird sich dieser Trend hin zu einer Internationalisierung der Märkte auch in den nächsten Jahren fortsetzen und verstärken: so steigen nach dem gemittelten Szenario die jährlichen Neuinstallationen von über 40 GW in 2014 auf rund 55 GW in 2018. Dies führt auch dazu, dass die Photovoltaik global immer deutlicher als eine wichtige Säule der zukünftigen Energieversorgung und als Investitionsmöglichkeit wahrgenommen wird. Auf der Intersolar Europe war die Internationalisierung deutlich zu spüren. Die Unternehmen machen ihre Geschäfte zunehmend außerhalb Europas, wo die Märkte besonders wachsen, wie in China und Südostasien, Japan oder den USA.

Die Intersolar Europe war auch in diesem Jahr die internationale Informationsplattform für zahlreiche Innovationen. Besonders der Systemgedanke steht bei immer mehr Ausstellern im Mittelpunkt: viele Unternehmen stellten Eigenverbrauchslösungen für Haushalte und Gewerbe vor, die in Kombination mit Energiespeichern für eine höhere Unabhängigkeit von steigenden Energiepreisen sorgen. Mit intelligenten Energiemanagementsystemen werden sich Speicher zukünftig effizient vernetzen können, um überschüssigen Strom länger verfügbar zu machen. Daneben rückt die Kombination mit anderen Technologien immer stärker in den Mittelpunkt: so ermöglichen Kombinationslösungen aus PV, Solarthermie, Hackschnitzel- und Pelletsheizungen, Mini-Blockheizkraftwerke beziehungsweise Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, Brennstoffzellenheizungen und Wärmepumpen zahlreiche Optionen, um auch die Energiewende im Wärmemarkt weiter voranzutreiben. Der neue Themenbereich „Regenerative Wärme“ auf der Intersolar Europe und das dazugehörige Forum griffen diesen Trend auf.

Dank sinkender Systemkosten kann Solarstrom in Deutschland bereits für zwölf bis 15 Cent pro Kilowattstunden (kWh) produziert werden. Gegenüber der Netzeinspeisung wird deshalb der Eigenverbrauch sowohl für Unternehmen als auch für Privathaushalte immer interessanter. Daneben entwickeln sich aber auch neue Finanzierungs- und Geschäftsmodelle der Branche, wie Miet- oder Leasingverträge und Liefervereinbarungen. Auf der Intersolar Europe Conference, die am 4. Juni endete, befasste sich eine eigene Session mit dieser Thematik. Zudem veröffentlichte der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) mit Unterstützung der Intersolar Europe den „Investorenleitfaden Photovoltaik“.

Obwohl sich die Solarmärkte zunehmend internationalisieren, geht von Deutschland als Vorreiter der Energiewende weiterhin eine große Strahlkraft aus. Im Bereich Solarstromspeicher nimmt Deutschland zudem erneut eine Pionierrolle ein mit einem weltweit einzigartigen Haushaltsspeicher-Förderprogramm. Gleichzeitig riskiert die Politik jedoch, die in den vergangenen Jahren getätigten Investitionen, das Vertrauen bei den Bürgern und die internationale Vorbildfunktion durch die aktuelle Debatte über die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zu verlieren. Entsprechend beanspruchten Experten der Branche, unter anderem der BSW-Solar, verlässliche Rahmenbedingungen für die Energiewende statt Verunsicherung durch die Diskussion um eine Belastung des Eigenverbrauchs. Führende Solarunternehmen forderten zudem im Rahmen des Executive Panels auf der Intersolar Europe Conference den Aufbau einer neuen Versorgungsstruktur. Diese solle aus erneuerbaren Energien als Basis und flexiblen Gaskraftwerken sowie neuen Speichertechnologien zur Unterstützung bestehen. Statt das bisherige System nur in einzelnen Punkten anzupassen, müsse endlich eine klare Linie zur Anpassung des Gesamtsystems festgelegt werden. Prof. Dr. Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (DIW) und Hans-Josef Fell, Präsident der Energy Watch Group, formulierten zudem ihren Anspruch gegenüber der Bundesregierung, auch endlich die Energiewende im Wärmemarkt nachdrücklich anzustoßen, nicht zuletzt um die Abhängigkeit von ausländischen Energielieferungen zu reduzieren. Dabei wird die regernative Wärme ein wichtiger Pfeiler, spätestens mit der europaweiten Einführung des „Energy Labels“ für Heizungssysteme 2015. Die Intersolar Europe 2015 findet vom 10. bis 12. Juni auf der Messe München statt.

Weitere Informationen: www.intersolar.de

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