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Gute Voraussetzungen für Energiespeicherung im Revier

Das Speichern regenerativer Energie ist ein Schlüsselproblem der Energiewende. Welchen Beitrag Pumpspeicherkraftwerke in NRW dabei im Verbund mit neu zu nutzenden Bergwerken im Ruhrgebiet übernehmen können, stand am 28. Januar im Mittelpunkt einer Fachtagung der Universität Duisburg-Essen (UDE) zusammen mit der EnergieAgentur.NRW im SANAA Gebäude auf der Zeche Zollverein. Über 200 Expertinnen und Experten füllten den Saal bis auf den letzten Platz.

Beleuchtet wurden die technischen, wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen der Energiespeicherung in NRW in Kooperation mit dem Klimaschutzministerium NRW, der Stiftung Mercator und der Herner RAG Aktiengesellschaft. Die Herausforderungen zur Umsetzung von Pumpspeicherwerken thematisierten Unternehmen wie RWE Power AG Essen, Trianel GmbH, Hochtief Solutions AG und ILF Consulting Engineers aus Österreich.

Dr. Frank-Michael Baumann, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW, betonte in seinem Grußwort, wie wichtig der Netz- und Speicherausbau für NRW ist: “Durch den Bergbau hat die hiesige Energiewirtschaft besondere Standortbedingungen, die sich gezielt für Energiespeicher nutzen lassen. Das neu initiierte Netzwerk Speicher und Netze der EnergieAgentur.NRW wird zusammen mit den Akteuren der Branche die anstehenden Herausforderungen im Bereich der Speicher- und Netztechnologien in NRW analysieren und wichtige Schwerpunktthemen identifizieren.”

Staatssekretär Peter Knitsch vom Klimaschutzministerium NRW ergänzte: “Energiespeicher sind ein maßgeblicher Bestandteil der Energiewende. Für NRW sehen wir darin einen klaren Arbeitsauftrag zur Formulierung von Speicherstrategien. In diesem Zusammenhang setzen wir uns für Entwicklungsanreize und den Bau neuer, umweltverträglicher Pumpspeicherkraftwerke in NRW ein.”

Wie sich die RAG AG Bergwerksressourcen für Pumpspeicherwerke nutzen lassen, erläuterte deren Direktor Prof. Dr. Peter Fischer: “Die RAG AG hat die Infrastruktur für ein Pumpspeicherwerk unter Tage. Das ist eine gute Basis. Wir brauchen nun politische Perspektiven für dieses Projekt, um weitere Schritte gehen zu können. Wir zeigen damit auch, dass wir nicht nur unsere Verantwortung für die Folgen des Steinkohlenbergbaus ernst nehmen, sondern uns auch aktiv am Strukturwandel der Bergbauregionen beteiligen.”

Dass die Bürger vor Ort ein Pumpspeicherwerk akzeptieren, ergab eine entsprechende Untersuchung des Rhein-Ruhr-Instituts für Sozialforschung und Politikberatung (RISP) an der Universität Duisburg-Essen. Das liege daran, dass die Infrastruktur bereits vorhanden sei und nicht auf “grüner Wiese” neu entstehen müsse, so das Institut.

Die Machbarkeit eines solchen Projekts überprüft eine noch laufende Studie der RAG AG zusammen mit der Universität Duisburg-Essen und weiteren Partnern der Region. Prof. Dr. André Niemann vom federführenden UDE-Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft: “Bisher gibt es kein Ausschlusskriterium. Es spricht vieles dafür, dass es technisch machbar sein könnte. Verlässliche Aussagen können wir aber erst nach Fertigstellung der Studie in der zweiten Jahreshälfte treffen.”

Weitere Informationen: www.energieagentur.nrw.de/speicher-netze und www.upsw.de

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