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Teamplay der Erneuerbaren auch zur dunklen Jahreszeit erfolgreich

Auch in der Vorweihnachtszeit war auf die erneuerbaren Energien Verlass: Sonne, Wind, Bioenergie sowie Wasserkraft konnten in den vergangenen Jahren auch während der kürzesten Wintertage ihren Anteil an der Stromversorgung kontinuierlich auf insgesamt bis zu 25 Prozent steigern. Mit jedem Zuwachs regenerativen Stroms wird die Prognose renommierter Wissenschaftler immer wahrscheinlicher, die eine ganzjährige, vollständig erneuerbare Stromversorgung in Aussicht stellen.

Am 20. und 21. Dezember sind die Tage in unseren Breiten besonders kurz, so dass sich Straßenlaternen und Innenbeleuchtung lange im Einsatz befinden und dementsprechend viel Strom verbrauchen. Gleichzeitig laufen in vielen Häusern Backöfen und Warmwasserboiler auf Hochtouren. Ein Blick auf den statistischen Durchschnittshausalt zeigt, dass vor allem der Dezember naturgemäß sehr energieintensiv ist: Annähernd ein Zehntel des Jahresverbrauchs entfällt auf den letzten Monat im Jahr. Während ein Drei-Personen-Musterhaushalt pro Monat im Durchschnitt 292 Kilowattstunden Strom verbraucht, sind es im Monat Dezember 317 Kilowattstunden.

Die stetig wachsende Zahl an Erzeugungsanlagen auf Basis erneuerbarer Energien liefert während der kürzesten Tage des Jahres einen deutlich sichtbaren Stromanteil. Selbst die von Wetter und Tageszeit abhängigen Sonnen- und Windenergieanlagen tragen ihren Teil dazu bei – das zeigt zum Beispiel der Blick auf das Jahr 2012: Photovoltaikanlagen und Windräder speisten am 20. und 21. Dezember zu mittäglichen Lastspitzenzeiten (Zeiten mit höchstem Stromverbrauch) mehr als zehn Gigawattstunden in das Netz ein. Beide Technologien ergänzten sich dabei hervorragend. So löste der Windstrom die zur Mittagszeit naturgemäß starke Photovoltaik ab und trug am frühen Abend allein mit bis zu zwölf Gigawattstunden zur Stromversorgung bei. Unterstützt wurden Wind und Sonne zusätzlich durch Wasserkraft und Biomasse. Zusammengenommen erreichte das Quartett an den beiden kürzesten Dezembertagen 2012 zeitweilig einen Anteil von rund 25 Prozent an der nachgefragten Strommenge.

“Auf diese Weise tragen die erneuerbaren Energien auch in der sonnenärmsten Jahreszeit erheblich zum Klimaschutz bei”, betont Philipp Vohrer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE). “Allein Sonne und Wind konnten an den beiden kürzesten Dezembertagen 2012 mit ihrer Stromproduktion rund 256.000 Tonnen an Treibhausgasen einsparen. Keine anderen Technologien bieten im Energiesektor ähnliche Potenziale. Die vorrangig eingespeisten Erneuerbaren sind in Sachen Klimaschutz ohne Konkurrenz”, so Vohrer weiter.

Experten vom Fraunhofer-Institut (ISE) blicken in ihren Untersuchungen noch weiter in die Zukunft: In der Studie “100 Prozent erneuerbare Energien für Strom und Wärme in Deutschland” zeigen sie auf, dass eine rein auf erneuerbare Energien basierende Energieversorgung bis 2050 machbar ist. Bemerkenswert an dem Zukunftsszenario ist die Versorgung regenerativer Anlagen zur Strom- und Wärmeversorgung allein auf der Basis von in Deutschland vorzufindenden Ressourcen. Die Gesamtkosten der Umstellung auf 100 Prozent Erneuerbare werden die Kosten des gegenwärtigen Versorgungssystems sogar unterlaufen, wenn die Preise für fossile Rohstoffe weiterhin steigen, so die ISE-Studie. “Es empfiehlt sich daher dringend, den Preissteigerungen endlicher Rohstoffe den Rücken zu kehren und auf unendliche Alternativen zu setzen. Die Kosten von Sonne, Wind, Erdwärme und Co. werden unter Garantie nicht steigen”, so Vohrer.

Weitere Informationen: www.unendlich-viel-energie.de

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