ArtikelHeizung/Warmwasser

Auslegung von Infrarot-Direktheizsystemen

Autor/Redakteur: Bernd Morschhäuser, Geschäftsführer von Vitramo/gg

Die elektrische Infrarotheizung ist – auch als ausdrückliche Erfüllungsoption nach dem neuen Gebäudeenergiegesetz – eine interessante Alternative oder Ergänzung zu konventionellen Heizsystemen. Für hohen Wärmekomfort spielt die Auslegung des Heizsystems eine wichtige Rolle. Diese Anleitung beschreibt die Vorgehensweise.

Das Ziel ist eine gleichmäßige Erwärmung. (Quelle: Vitramo)

Die Infrarotheizung als Heizalternative im Niedrigenergie-Neubau

Neubauten mit besonders hohen Dämmstandards haben einen so geringen Heizenergiebedarf, dass die Investition in eine konventionelle wassergeführte Zentralheizung oft nicht mehr sinnvoll ist. Kosten und Installationsaufwand sind dann unverhältnismäßig hoch. Hier kommt eine Infrarot-Strahlungsheizung als kostengünstiges und dauerhaft wartungsfreies alleiniges Heizsystem in Betracht.

Als Spezialist für stromgeführte Infrarot-Direktheizungen bringt Vitramo langjährige Erfahrungen bezüglich Dimensionierung und Verteilung der Heizelemente für Objekte jeglicher Art mit. Die sorgfältige Auslegung ist bedeutsam, um überall im Haus einen angenehmen Wärmekomfort zu erzielen. Daher bietet Vitramo standardmäßig eine werksseitige Planungsunterstützung an. Welche Faktoren bei der Auslegung zu beachten sind, hat das Unternehmen in einer Anleitung beschrieben, die auf der Vitramo-Webseite zum kostenlosen Download bereitsteht. Nachfolgend eine Zusammenfassung der Vorgehensweise:

Erster Schritt: die Heizlastberechnung

Zu Beginn der Planung muss durch den Architekten oder Gebäudeenergieberater wie für jeden Neubau eine Heizlastberechnung nach DIN EN 12831 erfolgen. Für das Vitramo-Heizsystem ist nur das Berechnungsverfahren für die einzelnen beheizten Räume relevant. Die Heizlast je Raum wird durch Einbezug sämtlicher Wärmeverluste (zum Beispiel Transmissions- und Lüftungswärmeverluste) ermittelt und in Watt angegeben. Da die Vitramo-Heizelemente die aufgenommene elektrische Energie zu annähernd 100 Prozent in Wärme umsetzen, gilt in der Praxis: Ein Heizelement mit 550 Watt Nennleistung deckt eine Normheizlast von 550 Watt ab.

Zweiter Schritt: Gliederung der Bereiche

Eine Besonderheit bei der maßgeschneiderten Auslegung ist die raumweise Gliederung in „Bedarfszonen“ und „Heizbereiche“. Eine Bedarfszone stellt einen Raum oder Raumbereich dar, der unter anderem durch seine spezifische Art der Nutzung und Bedingungen wie Kühlung, Be- und Entlüftung, Luftfeuchtigkeit sowie Beleuchtungsstärke bestimmt ist. Ziel ist es, in den jeweiligen Aufenthaltsbereichen ein Optimum an Behaglichkeit für die Nutzer sicherzustellen. Im einfachsten Fall entspricht die Raumgröße der Größe der Bedarfszone. Bei folgenden Kriterien werden die Bedarfszonen in einen oder mehrere Heizbereiche untergliedert:

  • Durch die überwiegende spezielle Nutzung von Teilen der Bedarfszone werden unterschiedliche Werte der Behaglichkeit gewünscht.
  • Die Bauteile des Raumes unterscheiden sich hinsichtlich der Wärmeverluste und/oder der Wärmespeicherkapazität so stark, dass eine Ausgleichssteuerung geboten ist.

Dritter Schritt: passgenaue Regelung

Die Regelung der Vitramo-Heizelemente erfolgt im Verbund durch Steuergeräte und Raumthermostate. Jede Bedarfszone benötigt zur ökodesignkonformen Regelung der Lufttemperatur einen digitalen Raumthermostaten. Als Komplettanbieter hält Vitramo sämtliches Zubehör zur betriebsfertigen Installation der Heizelemente sowie für den elektrischen Anschluss inklusive der Steuerungskomponenten bereit.

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