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Solaranlagen in Schwellenländern mit deutscher Unterstützung: wie die globale Energiewende gelingen kann

Autor/Redakteur: Martin Baart, CEO und Gründer von ecoligo/gg

Deutschland soll früher klimaneutral werden. Das ist das erklärte Ziel von vielen, das aus einem historischen Urteil des Bundesverfassungsgerichts resultiert. Klimaschützer hatten sich gerichtlich erfolgreich für die Nachbesserung des Klimaschutzgesetzes eingesetzt und wenige Monate vor der Wahl dadurch den Druck auf die Bundesregierung drastisch erhöht. Die dadurch erwirkten Änderungen des Klimaschutzgesetzes geben nun einen konkretisierten Fahrplan vor. Neben neuen Zielvorgaben zur Senkung der CO2-Emissionen soll Deutschland damit bis 2045 Treibhausgasneutralität erreichen. Für viele Klimaexperten und Umweltverbände ein Hoffnungsschimmer, war der bisherige Gesetzesentwurf doch massiver Kritik ausgesetzt und galt als unzureichend.

Bild: ecolingo

Allerdings bleibt die Frage, wie es um die globale Energiewende bestellt ist und wie Deutschlands Klimaambitionen auch außerhalb der deutschen Grenzen zur Limitierung der Erderwärmung beitragen können. Klar ist, der Kampf gegen die Klimakrise muss auf globaler Ebene gefochten werden. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Schwellenländern. Experten prognostizieren gerade für Schwellenländer eine knapp dreifach höhere Energienachfrage bis 2050 als in den OECD-Ländern. Ginge man davon aus, dass diese Nachfrage weiterhin mit fossilen Brennstoffkapazitäten gedeckt werden solle, wird deutlich, dass der Kampf gegen die weltweite Klimakrise in keiner Weise nur in Deutschland zu gewinnen ist. Ein Blick über Deutschlands und EU-Ländergrenzen hinaus dringend notwendig, damit die lokalen Ziele nicht ins Leere laufen.

Bild: ecolingo

Schwellenländer generell mit entscheidendem Potential für die Energiewende

Gerade standortgünstige Länder wie Vietnam, Thailand, Costa Rica oder Kenia haben – neben ihren wirtschaftlichen – ungemeine Potentiale für die kostengünstige Stromgewinnung aus Sonnenenergie. Diese Standorte werden in aktuellen Klimadiskussionen in ihren Auswirkungen auf die Krise oft übersehen oder vernachlässigt, obwohl ihr Energiebedarf hoch ist und gleichzeitig die örtlichen Bedingungen für nachhaltige Stromgewinnung günstig sind. Trotz der mutmaßlich guten Ausgangssituation für grüne Energiegewinnung sind Unternehmen in diesen Regionen noch weit von nachhaltig erzeugtem Solarstrom als wichtige Strombezugsquelle entfernt. Das hat den zentralen Grund, dass es für ansässige Unternehmen oft an realistischen Optionen für die Umsetzung von Solaranlagen fehlt. Investitionen in Aufdach-Solaranlagen etwa gehen oftmals mit einer hohen Finanzierungshürde einher.

Erschwerter Umstieg auf Solarenergie am Beispiel Vietnam

Gerade Vietnam zeichnet sich als sonnenreiches Land durch ein stabiles politisches Klima und ein schnelles Wirtschaftswachstum aus. Mit weltweit bekannten Marken wie IKEA, Unilever oder Nike, die in dem südostasiatischen Land produzieren lassen, ist Vietnam ein außerordentlich wichtiger Produktionsstandort. Für den Umstieg auf nachhaltige Energiegewinnungsmöglichkeiten – die immer öfter auch von Aktionären und Verbrauchern von bekannten Marken gefordert werden– bleibt für vietnamesische Unternehmen durch die Monopolstellung des nationalen Energieerzeugers derzeit fast ausschließlich die selbstfinanzierte Umstellung auf Solaranlagen. Für viele Unternehmen allerdings ist das ein unüberwindbarer Kostenfaktor, was die Motivation zum Wechsel weiter dämpft: sowohl die Planung als auch die Investition in solche Anlagen stellen im Hinblick auf Kapazitäten lokale Unternehmen vor große Herausforderungen.

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Berliner Firma schließt Finanzierungslücke mithilfe lokaler Anbieter

Eine Lösung für das Finanzierungsproblem nachhaltiger Energielösungen in Schwellenländern bietet beispielsweise ein sogenanntes Solar-as-a-Service-Modell von Solaranlagen, wie es das Berliner Unternehmen ecoligo seit einigen Jahren vorantreibt. Neben Vietnam realisiert ecoligo auch in Regionen wie Kenia, Ghana, Thailand oder Costa Rica Solarsysteme für lokale Unternehmen. Die Solarprojekte plant ecoligo gemeinsam mit seinen Engineering-Procurement-Construction (EPC)-Partnern vor Ort. ecoligo finanziert diese Projekte bevor Installation und Wartung von den EPC Partnern durchgeführt wird. ecoligo bindet seine Kunden, die den Solarstrom der Anlage erhalten, dabei innerhalb des gesamten Prozesses mit ein, um auf individuelle Wünsche und Bedürfnisse einzugehen.

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