News

Hocheffizienz-Wärmepumpe für KfW-100-Haus

Die PV-Anlage auf dem Haus Orth aus den 90er-Jahren im hessischen Bad Emstal deckt dank JAZ 4,0 beinahe vollständig den Strombedarf des Haushalts und der Wärmepumpe (Bild: Nibe)

Die Praxis im hessischen Bad Emstal und der Deutsche Kälte- und Klimatag Ende November in Bremen bestätigen es: Zur Sanierung von radiatorbeheizten Altbauten genügt bei Einsatz einer hocheffizienten Wärmepumpe als Ersatz für den betagten Öl- oder Gaskessel selbst Luft als Wärmequelle für einen monovalenten Betrieb. Wissenschaftler von Einrichtungen, wie die Fraunhofer-Gesellschaft, das renommierte Institut für Luft und Klimatechnik ILK in Dresden oder die Universität Braunschweig präsentierten vor 600 Fachleuten überzeugende Ergebnisse. Unter anderem die eines mehrjährigen Monitorings von rund 100 Wärmepumpen in mäßig gedämmten Altbauten mit einem spezifischen Wärmebedarf von über 100 kWh je Quadratmeter und Jahr. Die Jahresarbeitszahl betrug hier im Mittel 3,0. Nun erfassen solche breiten Feld-Untersuchungen weder ausschließlich den neuesten Stand der Technik noch klammern sie handwerklich schlechte Ausführungen bewusst nicht aus. Das lässt den Schluss zu, dass im Bestand bei einer qualifiziert installierten Heizungsanlage mit einer modernen Hocheffizienz-Luftwärmepumpe als regenerativer Wärmeerzeuger, eine JAZ von 4,0 die Regel sein sollte. Der Neu-Bauherr darf noch mehr erwarten.

Ein Beispiel für eine JAZ 4,0 im Altbau ist das Zweifamilienhaus der Familie Norbert Orth in Bad Emstal südwestlich von Kassel. Es stammt aus den vergangenen 90er-Jahren, gebaut nach dem damals gültigen Standard und der damals gültigen Wärmeschutzverordnung, mit einem U-Wert für die Fassade von 0,33, für die Fenster (Zweischeibenglas) 1,1, Wohnfläche 250 Quadratmeter, Ölbedarf – damals stand ein Ölkessel im Keller – 2.500 bis 3.000 Liter pro Jahr für die Radiatorheizung und Warmwasser. Der reine Heizwärmebedarf dürfte damit rund 100 kWh pro 1 Quadratmeter a betragen. Den früheren Wärmeerzeuger hat der Hausherr vor Jahresfrist gegen die außen aufgestellte Hocheffizienz-Luft/Wasser-Wärmepumpe Nibe F2120 ausgetauscht. Die liefert mit ihrer EVI-Technologie selbst bei -20 oder -25 Grad noch eine Vorlauftemperatur von über 60 Grad ab – ohne an Leistung zu verlieren. Ihren Betriebsstrom erhält sie im Bad Emstal von 70 Quadratmeter PV-Modulen auf dem Dach des Hauses für einen Peak von 9,3 kW.

Das ergab die Auswertung des SCOP durch das Fraunhofer-Institut: 5,6 im Oktober, 4,8 im November und 4,7 im Dezember 2016 sowie 3,5 für Januar 2017, 4,0 im Februar, 5,0 im März, 5,1 im April, 5,7 im September. Als Jahresarbeitszahl, die nicht nur den Wirkungsgrad SCOP sieht, sondern auch den Energieverbrauch der Hilfskomponenten im Heizkreis, steht in der Dokumentation eine 4,0. Dank der Hocheffizienz der Nibe F2120 und dem hohen Eigenverbrauch des selbst erzeugten Stroms kommt das Haus Orth aktuell mit 41,80 Euro pro Monat für Heizung, Warmwasser und Strom aus. Also mit 500 Euro im Jahr (November 2016 bis Oktober 2017) für 250 Quadratmeter Wohnfläche. Für das IFU Institut für Umweltenergie, das Norbert Orth als Geschäftsführer leitet, ist damit die F2120 plus PV die wirtschaftlich-effizienteste Modernisierungslösung für den Bestand. Problemlos kopierbar. Das Institut präferiert sie deshalb in den Beratungsgesprächen.

Der Heizungsbau profitiert bei der Installation der Hocheffizienz-Wärmepumpe vor allem von der einfachen Montage. Der Kältemittelkreis ist komplett vorgefertigt und in der Außenmaschine untergebracht. Kein Kältetechniker muss bei der Installation oder bei der Wartung unterstützen. Von dem Monoblock draußen gehen lediglich, wie bei jedem anderen Wärmeerzeuger, plug & play der Vor- und der Rücklauf zum Heizkreis sowie die Stromversorgung ab. Die gut isolierten Leitungen münden im Haus ins Innengerät mit dem Warmwasserspeicher und der Regelungstechnik ein. Das Display zeigt auf Knopfdruck alle Daten und Temperaturen sowohl dem Betreiber zur Kontrolle seiner Energieersparnis als auch dem Anlagenbauer zur richtigen Parametrierung an. Selbstredend lassen sich sämtliche Informationen zusätzlich über das Internet abrufen.

Weitere Informationen: www.nibe.de und www.ifu-umweltenergie.de